Krankheitsbild der Samter-Trias

Von Samter-Trias spricht man, wenn die drei Symptome Asthma bronchiale, nasale Polypen und Salicylsäure-Intoleranz gemeinsam auftreten. Häufig wird eine Samter-Trias zuerst diagnostiziert, wenn ein Betroffener nach Einnahme einer Aspirin bzw. ASS-Tablette mit einem Asthma-Anfall reagiert. Denn ASS enthält Salicylsäure in sehr konzentrierter Form (ASS = Acetylsalicylsäure), so dass die Reaktionen entsprechend heftig und deutlich ist. Tatsächlich wird das Samter-Syndrom häufig auch als ASS-Intoleranz oder Aspirin-Unverträglichkeit bezeichnet.

Die Bezeichnung Aspirin-Intoleranz oder ASS-Unverträglichkeit ist jedoch irreführend, denn Salicylsäure und verwandte chemische Stoffe kommen nicht nur in Medikamenten vor, sondern auch in vielen Lebensmitteln, in Lebensmittelfarben, Konservierungsstoffen und Aroma- und Duftstoffen.

Vom Samter-Syndrom Betroffene reagieren deshalb häufig nicht nur auf die extrem hohen Dosen von Salicylsäure in Medikamenten, sondern auch auf niedrigere – aber ständig aufgenommene – Mengen von Salicylaten z.B. in bestimmten Obst und Gemüsesorten, Kräutern, gefärbten und konservierten Nahrungsmitteln, Zahnpasta, Kosmetika etc.

Entdeckung und typischer Verlauf der Samter-Trias

Schon vor rund 100 Jahren beobachtete der französische Mediziner Fernand Widal, dass eine anaphylaktoide (anaphylaxie-ähnliche) Reaktion auf Aspirin häufig gemeinsam mit Asthma und nasalen Polypen auftritt [5]. In den 1960er Jahren beschrieben Max Samter und Roland F. Beers das Krankheitsbild in zwei Studien [10,11] und machten die Symptomen-Trias damit unter der Bezeichnung Samter-Trias bekannt.

Die ersten Symptome der Erkrankung treten meist zwischen 20 und 40 Jahren auf und entwickeln sich häufig in einer typischen Reihenfolge. Zuerst tritt ein dauerhafter, meist ganzjähriger, wässriger Schnupfen auf. Er geht mit einer verstopften Nase und oft auch mit vermindertem oder vollständig fehlendem Geruchssinn (Anosmie) einher.

Etwa zwei Jahre darauf entwickelt sich Asthma, häufig nach einer Atemwegsinfektion oder der Einnahme von Aspirin oder anderen Medikamenten aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR).

Wiederum etwa vier Jahre später werden bei den Betroffenen nasale Polypen diagnostiziert und eine teils heftige Verschlimmerung der Symptome nach Einnahme von Aspirin oder NSAR wird offensichtlich. Der anfängliche Schnupfen hat sich zu diesem Zeitpunkt zu einer chronischen eosinophilen Rhinosinusitis entwickelt, dh. zu einer chronischen Entzündung von Nasenschleimhaut und Nasennebenhöhlen. [6,12,13] Die Krankheit schreitet auch bei völligem Verzicht auf ASS und NSAR chronisch voran [12, 30].

Sind alle drei Symptome – Asthma bronchiale, chronische Rhinosinusitis mit nasalen Polypen (CRSwNP) und Saliclyat-Intoleranz – vollständig ausgeprägt, spricht man vom Vollbild der Samter-Trias.

Symptome der Samter-Trias

Zu den klassischen Symptomes der Samter-Trias zählen alle Symptome der zugrundeliegenden Erkrankungen CRSwNP und Asthma bronchiale, darunter

an den oberen Atemwegen:

  • Behinderung der Nasenatmung
  • Niesreiz
  • ständiges Naselaufen
  • Sekretfluss in den Rachen
  • dickes schleimiges Nasensekret
  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Riechminderung (Anosmie)
  • Nasale Polypen in allen Nebenhöhlen
  • Druckgefühl im Gesicht oder auf den Ohren
  • Ohrenschmerz

an den unteren Atemwegen:

  • Räusperzwang, trockener Hals
  • Husten
  • Kurzatmigkeit / Atemnot
  • pfeifendes / brummendes Atmen
  • Engegefühl in der Brust
  • Brennendes Gefühl in der Brust
  • zäher klarer oder gelblicher Schleim beim Husten

Nach einer Einnahme von Aspirin oder NSAR tritt eine zum Teil heftige, bis hin zu lebensbedrohliche, Verschlimmerung der Symptome auf. Obwohl die Reaktionen auf Aspirin und Co. allergie-ähnlich erscheinen, sind sie nicht IgE-vermittelt [29].

Reaktion an Haut und Schleimhaut und Aspirin-Intolerante Urtikaria

Neben den klassischen Symptomen der Samter-Trias an oberen und unteren Atemwegen können nach der Aufnahme von Salicylaten auch Reaktionen an Haut und Schleimhaut auftreten, wie zum Beispiel Juckreiz, Rötungen, Flush (plötzliche Errötung an Gesicht und Hals), Quaddeln / Urtikaria, Schwellungen im Kopfbereich oder in anderen Bereichen (Angioödeme).

Treten die Reaktionen nach Aufnahme von Salicylaten mehr oder weniger ausschließlich in Form von Quaddeln und / oder Angioödemen auf, spricht man von einer salicylat-intoleranten bzw. aspirin-intoleranten Urtikaria (AIU).

Reaktionen im Magen-Darm-Trakt

Auch Reaktionen des Magen-Darm-Traktes wie Bauchschmerzen, Blähungen, Krämpfe, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung sind möglich [12, 27, 28].

Bei einer Untergruppe der Salicylat-Intoleranten stehen die Symptome am Magen-Darm-Trakt weit im Vordergrund oder treten als alleinige Symptome auf. Besonders in dieser Gruppe können die Reaktionen auf Salicylate so stark sein, dass beispielsweise eine Adaptive Desaktivierung, bei der steigende Dosen von Aspirin verabreicht werden, abgebrochen werden muss [28]. Möglicherweise liegt in diesen Fällen auch eine MCAD/MCAS vor (s.u.).

Salicylat-Intoleranz als systemische Erkrankung

Baenkler beschreibt die Samter-Trias als systemische Erkrankung, die sich, außer in den bereits beschriebenen Reaktionen, zum Beispiel auch an Reaktionen der Schleimhäute im Genitalbereich zeigen kann [161].

Vergesellschaftung mit Histamin-Intoleranz und MCAD/MCAS

Die Samter-Trias tritt zudem häufig gemeinsam mit einer mehr oder weniger stark ausgeprägten Histamin-Intoleranz auf, die sich zum Beispiel als Migräne bemerkbar machen kann.

Eine besonders stark ausgepägte Histamin-Intoleranz besteht bei der Mastzellaktivierungserkrankung (englisch mast cell activation disease, MCAD) bzw. dem systemischen Mastzellaktivierungssyndrom (MCAS), bei der krankhaft veränderte Mastzellen ohne oder durch kleineste äußere Reize aktiviert werden. Durch die Aktivierung der Mastzellen werden werden unter anderem Entzündungsmediatoren freigesetzt, die alle oben genannten (sowie zahlreiche weitere) Reaktionen hervorrufen können. [162] Salicylate können bei einer vorliegenden MCAD/MCAD die Symptome auslösen oder verschlimmern.

Auswirkungen auf Alltag und Lebensqualität

Die unterschiedlichen Symptome können sich in verschiedenen Auswirkungen auf den Alltag zeigen. Vor allem durch die eingeschränkte Atmung bestehen oft Probleme beim Ein- oder Durchschlafen oder die Betroffenen wachen morgens mit Symptomen auf. Entsprechend besteht oft eine Tagesmüdigkeit und die Leistungsfähigkeit ist vermindert. Aber auch Unruhe / Rastlosigkeit, Reizbarkeit, Traurigkeit oder Angst sind mögliche Auswirkungen der Erkrankung.

Durch die oft dauerhaft notwendige Einnahme von kortisonhaltigen Medikamenten leiden Samter-Betroffene außerdem häufiger unter banalen Infekten wie zum Beispiel Halsentzündung, Mittelohr- oder Blasenentzündung. Denn das Kortison kann die natürliche Bekämpfung dieser Infekte im Körper einschränken.

Die Lebensqualität der Betroffenen ist stark eingeschränkt. Mit Abstand die meisten Betroffenen empfinden die Hyposmie/Anosmie (89%) und chronische nasale Symptome (87%) als stärkste Beeinträchtigung ihrer Lebensqualität, gefolgt von chronischen Asthmasymptomen (65%), der Last, zahlreiche Medikamente einnehmen zu müssen, (64%) und wiederholten Nasennebenhöhlenoperationen (50%) [31].

Faktoren der Beeinträchtigung der Lebensqualität bei Samter-Trias-Betroffenen (Ta, White 2015: 3)

Quellen:
Die Literaturangaben beziehen sich auf das Literaturverzeichnis zur Salicylsäure-Unverträglichkeit.

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38 Kommentare

  1. Hallo zusammen,
    Ich habe seit meiner Kindheit Asthma, im Jahr 2011 wurden bei mir in allen Nebenhöhlen Polypen festgestellt. Worauf ich Operiert wurde. Darauf hatte ich 3 Rezidiv mit Polypen.
    ich wurde dann auf eine ASS Unverträglichkeit getestet. Diese war positiv. Es wurde darauf eine Desensibilisierung ( mit 5 Tägigem Stationärem Aufenthalt im Spital ) gemacht. Als wir bei 150mg waren löste das bei mir einen Asthmaanfall aus mit Taubheitsgefühl und anschwellen der Zunge. Darauf wurde die Desensibilisierung nur bis 300mg gemacht, normal geht man bis 500mg. Seither schlucke ich 300mg Aspirin cardio und bei jeder Anstrengung darf ich nichts Salicylhaltiges im Mund haben sonst löst es einen Asthmaanfall aus. 2018 wurde ich nochmal Operiert weil die Stirnhöhlen wieder zu waren.
    Seit etwa 5 Jahre habe ich das Gefühl immer Heiser zu sein,deshalb bin ich jetzt wieder bei der HNO in Behandlung. ich werde immer wieder gefragt ob ich erkältet sei, da ich immer heiser bin.

  2. Hallo liebe Community,
    da ich zur Zeit mal, was selten passiert, krank im Bett liege und meine Nase, trotz Sprays, etwas zu bleibt, beschäftige ich mich doch grad wieder mit dem Thema Samter-Trias. Ich bin jetzt 45 und habe Teile des Krankheitdbildes seit etwa 20 Jahren. Damals bin ich meinen Schnupfen nicht mehr los geworden und ein HNO hat Nasenpolypen festgestellt. Da er der Meinung war, dass man das am besten mit einer OP lösen könne, bin ich zu einem anderen gewechselt. Er hat mir ein Medikament verschrieben, dass es damals schon gar nicht mehr gab. Zuletzt im Handel war es unter den Bezeichnungen „Diabenylrhinex“ oder „Dexadiabenyl“. Bei ihm hieß es einfach „gemischte Nasentropfen, da die Apotheke es (bis heute) für mich selbst zusammenmixt. Bisher das einzige Nasenspray, was mir wirklich hilft. Die Ursache für meine Polypen hat auch er nicht rausgefunden und auch seine beiden Nachfolger konnten damit nichts anfangen. Habe dann mehrfach kleinere OPs über mich ergehen lassen, um jeweils wieder halbwegs frei atmen zu können. In der Zwischenzeit hat mich die Einnahmen von Aspirin mit Atemnot ins Krankenhas befördert. (Hatte keine Erklärung dafür, ich habe vorher noch nie Schmerzmittel genommen.) Ein Jahr später das gleiche mit Ibuprofen. Diagnose: Unverträglichkeit gegen ASS und chemisch verwandte Substanzen. Dann habe ich mich mit ASS beschäftigt, bin auf Salcylsäure gekommen, hab festgestellt, dass die nicht nur in Schmerzmitteln oder Weidenrinde enthalten ist und von da an konnte ich mir denken, wo meine Nasenpolypen herkommen. Der HNO konnte damit nichts anfangen. Seine Allergietests gegen alles mögliche hatten aber auch nichts ergeben. Also habe ich mich weiter durchgeschleppt mit Nasenspray und wenn gar nichts mehr half, wieder Prednisolon oder eine kleinere OP. Dazu habe ich mir Listen angeschaut, was ich an Nahrungsmitteln besser öfter meiden sollte. Dann hatte ich eine Idee. Grüner Tee soll angeblich die Teilung von Krebszellen verhindern. Und ich dachte mir, Polypen sind zwar gutartige Wucherungen, aber vlt. funktioniert es ja damit auch. Habe dann mit 2 Tassen täglich angefangen, nichts. Dann habe ich früh und abends jeweils zweimal aufgebrüht und irgendwann wurde es etwas besser. Aktuell brühe ich mir morgens und abends jeweils 4 halbe Tassen auf, wobei ich den Tee jeweils 4 mal aufgieße. Beim ersten Mal lasse ich den Wasserkocher etwas stehen, damit das Wasser nicht kocht, den 2. gieße ich kochend auf, jeweils etwa 2min30. Beim 3. und 4. warte ich über 5 min. Ergebnis: Nasenspray nehme ich nach wie vor, immernoch die wirksamen „gemischten Tropfen“, die mir der Nachfolge-HNO auf meinen Wunsch hin weiter verschreibt. Zwischendurch auch manchmal Rhinex.(andere Sorten mit anderen Abschwellern vertrage ich nicht so gut) Wenn ich mal, wie jetzt, erkältet bin, brauche ich auch mal wieder mehr davon, aber ansonsten gibt es mittlerweile auch Tage, an denen ich gar nichts nehme. Tendentiell im Sommer längere Zeit als im Winter. Asthma habe ich glücklicherweise ohnehin nicht.

    Soweit mal mein Erfahrungsbericht.

  3. Hallo Sylke, hallo Allle,
    Ich habe mal kurz eine Frage: der HNO Arzt empfahl auf jeden Fall wieder mit Dymista Nasenspray bei SalIntoleranz zu beginnen. Ich habe aber den Eindruck, dass Dymista den Schnupfen und die Verschleimung in der Nase noch schlimmer macht. Liegt es ggf an den Konservierungsstoffen? Hat jemand von Euch Erfahrungen damit und/oder eine Alternative? Danke und liebe Grüße, Nicole

  4. Hallo Zusammen, mir ist es wichtig, da man es nicht so oft liest (und hört schon gar nicht) dass es bei Sali schwierig und sogar schlecht sein kann sich kohlenhydratfrei oder kohlenhydratarm zu ernähren. Ich hatte damit immer Probleme,die ich aber nicht verstanden habe. Mittlerweile weiß ich dass, wie man ja weiß, ohne Kohlenhydrate, der Körper in die Ketose gerät. Ketonkörper sind aber hauptsächlich Azeton und andere chmisch den Phenolen zugehörige Verbindungen, die aber bei SaliUV unbedingt zu meiden sind und grundsätzlich Auslöser für Symptome sind. Dies könnte auch erklären warum vielen Coca Cola hilft wenn es Ihnen durch Sali schlecht geht. Ich bin ständig nach Sali-Sünden unterzuckert und habe immer diesen ganzen Zusammenhang nicht verstanden. Ich hoffe ich konnte jemanden damit helfen, der auch immer wieder feststellt dass es ihm/ihr mit Low Carb schlecht geht. Ganz liebe Grüße, passt auf Euch auf.

    1. Hallo Jenny, ich übe mich gerade darin meine Fettstoffwechsel zu verändern.
      klar kommt man mit der Ernährung an die Grenzen, aber ich habe nicht ganz verstanden, in deinem Artikel, wieso kohlenhydratreduziert ein Problem ist.
      ich muss ganz dringend Kohlenhydrate reduzieren, was nicht einfach ist, da nur wenige salicylfreie Lebensmittel mir auf Dauer schmecken. Ich achte darauf, die Arachidonsäure niedrig zu halten. Vielleicht hast du Lust mir mehr darüber zu berichten. Liebe Grüße Sandra

    1. Hallo Mechthild,
      schau dir mal den Beipackzettel von Heilerde Imutox an – „Zusätzliche Informationen für unsere Patienten“. Dort heisst es:

      „Diese Mineralien bestehen aus den häufigsten Elementen der Erdkruste. Zum Beispiel sind Silizium, Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium sowie Spurenelemente wie Kupfer, Mangan, Nickel und Zink enthalten. Insbesondere Kalzium, Kalium, Magnesium und Spurenelemente können teilweise aus den Mineralien gelöst und vom Körper aufgenommen werden.“

      Sollte dein Magen-Darm-Trakt auf einen dieser Stoffe empfindlich reagieren, dann könnte das zu Bauchkrämpfen führen. Abgesehen davon ist Heilerde zunächst mal vor allem Erde (Löss) – mit einer nicht genau bestimmsten Zusammensetzung verschiedenster Stoffe. Neben den genannten Inhaltsstoffen könntest du deshalb auch auf andere Inhaltsstoffe reagieren.

      Je nach Anwendungsgrund macht es für dich dann evtl. mehr Sinn, auf ein Produkt oder Präparat zurück zu grifen, dass überschaubarer in der Zusammensetzung ist 🙂
      Viele Grüße!
      Sylke

  5. Hallo,
    Danke für all die hilfreichen Informationen. Mein neuer Lungenarzt hat mir heute die Verdachtsdiagnose Samter-Trias gestellt, die meinem langjährigen HNO Arzt anscheinend nie eingefallen ist.
    Diese Seite war danach sehr informativ und hat mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet. Es war erschreckend wie ich jedes einzelne Symptom beim lesen bestätigen konnte.
    Besonders dem Teil mit der Histaminunverträglichkeit kann ich nur zustimmen, normalen Wein trinken geht seit Jahren nicht mehr.
    Ich habe hier irgendwo in den Kommentaren gelesen, dass es keine bekannte eindeutige Ursache gibt. Dazu kann ich nur anmerken, dass meine Mutter sich seit Jahrzehnten mit derselben Sache herumschlägt und ich bisher davon ausgegangen bin, dass es erblich bedingt ist.
    Ich hoffe ich finde jetzt da ich endlich weiß was es ist einen Arzt der mir helfen kann.
    Danke noch einmal für die informative Seite.
    Liebe Grüße
    Clara

    1. Liebe Clara,
      willkommen im Club 😉 Ob die Salicylat-Intoleranz erblich ist, darüber gehen die Fachmeinungen auseinander. Möglicherweise ist es eine erbliche Veranlagung, die nur unter bestimmten Umständen zum Tragen kommt. Es gibt jedenfalls einzelne Fälle, in denen mehrere in der Familie betroffen sind, in den allermeisten Fällen scheint das jedoch nicht so zu sein.
      Viele Grüße
      Sylke

    2. Mittlerweile habe ich sehr oft gehört dass die Sali immer erblich bedingt ist, diese sich aber je nach Triggern immer mehr verschlimmern, oder ohne kaum getriggert zu werden, sich garnicht großartig entwickelt und Betroffene kaum Symtpome haben.

  6. Hallo an alle Samtis,
    ich bin sehr verzweifelt und für jeden Tip, jede Erfahrung dankbar.
    Habe seit Donnerstag extreme Magenschmerzen/Bauchkrämpfe. Wenn ich nichts zu mir nehme geht es mir gut, sobald ich etwas trinke oder esse passiert folgendes: Mir wird mit einem Mal eiskalt, heftige Schmerzen stellen sich ein, meine Wangen verfärben sich rötlich und ich bekomme Brechreiz, manchmal auch Atemnot.
    Die Schmerzen dauern oft über Stunden an und sind unerträglich. Kennt das irgendjemand von euch? Ist es möglich dass sich zu viele Salicylate im Körper angesammelt haben und der Körper so reagiert?
    Bin seit heute im Krankenhaus, aber ein Rätsel für die Ärzte. Es kennt auch keiner das Krankheitsbild Samter Trias.
    Eine Magen Darm Infektion schliesse ich aus, denn die dauert nicht so lange und macht nicht solch massive Schmerzen. Kann mir auch nichts gegen die Schmerzen geben lassen, da ich die Ass Unverträglichkeit habe und von Tramal wird mir furchtbar übel.
    Ich weiss dass niemand eine Ferndiagnose stellen kann, aber ich bin für jeden ähnlichen Erfahrungsbericht oder Tip was ich tun kann sehr sehr dankbar.
    Ach ja, habe mich die letzten Wochen leider nicht gut ernährt (stressbedingt) und vor ca. einem Monat damit begonnen Kaffee zu trinken was ich vorher ein dreiviertel Jahr lang vermieden habe.
    Liebe Grüsse
    Magdalena

    1. Liebe Magdalena, liebe Sali-Gemeinde,
      könnte das eine MCAD/MCAS sein? Magdalena: wie schon geschrieben findest du gute Infos zu verschiedenen Krankheitsformen der Salicylat-Intoleranz sehr gut besprochen (zT auch mit Behandlungsschemata) bei Hanns-Wolf Baenkler: Salizylat-Intoleranz (2019). Vielleicht bringen insbesondere die gastroenterologischen Beiträge Licht ins Dunkel für dich / die Ärzte?
      Viele Grüße und alles Gute!
      Sylke

  7. Hallo Sylke!
    Vielen lieben Dank für deine Antwort und die Literaturhinweise! Ich hab mich ja auf deiner tollen Seite schon ein bisschen eingelesen, trotzdem ist so vieles noch unklar und ich komme mir trotz 4 Jahren Erkrankung gerade vor, als ob ich ganz am Anfang stehen würde. Ich verstehe nicht warum die Ärzte sich so gar nicht damit auskennen. Ich habe z.b. von meinem Lungenfacharzt eine völlig andere Ernährungsliste bekommen. Beginne aber gerade mit saliylatfreier/armer Ernährung nach deinen Listen. Mir wurde auch schon Nucala empfohlen um die eosinophilen Granulozyten zu senken und die Gesamtsituation zu verbessern. Ich trau mich aber nicht drüber da ich Bedenken habe wegen der Verträglichkeit. Bitte erlaube mir zwei Fragen: Thema Kaffee: Es gibt im Netz total widersprüchliche Angaben bezüglich der Salicylatangaben. Und wenn entcoffeinierter Kaffee kein Salicylat enthält, ist er dann verträglich oder kann ich auch Probleme bekommen?
    Thema Darm: Habe vor zwei Jahren eine Gallenblasenentfernung hinter mich gebracht( totales Desaster mit den Ärzten, habe während der Gallenkolik auf jegliches Schmerzmittel wie Ibuprofen, Novalgin oder Paracetamol reagiert). Seitdem immer Probleme mit der Verdauung. Habe nun unter Anleitung eine Darmsanierung hinter mich gebracht und unter anderem AC7 Komplex genommen. Diese Kapseln enthalten in Extraktform Thymian, Rosmarin, Lavendel, Oregano, usw. Mir geht es mit den Kapseln verdauungsmässig sehr gut, setze ich sie ab, fängt alles wieder von vorne an. Normal müsste es bei einer Salicylatunverträglichkeit doch umgekehrt sein, oder?
    Bei einem Heilpraktiker wurde über einen Test eine leichte Salicylatunverträglichkeit festgestellt. Ich zweifle mittlerweile stark an dem Ergebnis, da ich so starke Reaktionen( vor allem Nasenpolypen und schwerer Asthmaanfall auf Seractil 400mg) habe. Kann solch ein Test auch falsch negativ ausfallen?
    Tut mir leid, so viele Fragen, aber ich habe hier in Österreich leider noch keinen richtigen Ansprechpartner gefunden und möchte meine Situation gerne irgendwie verbessern.
    Vielen lieben Dank im voraus und herzliche Grüsse,
    Magdalena

    1. Liebe Magdalena,
      zu den Listen: ja, es sind leider die abenteurlichsten Lebensmittel-Listen unterwegs. Nach welchen Kriterien du Quellen für Sali-Werte beurteilen kannst, findest du diesem Beitrag.

      Wg. Kaffee: die Sali-Werte von Kaffee schwanken sehr stark, deshalb bekommt man unterschiedliche Werte, je nachdem, welchen Kaffee man (wie) misst. Mehr Infos findest in der Übersicht zum Saligehalt von Getränken (etwas runter scrollen …).

      Zu Kapseln mit Kräutern: ja, erwarten würde man das Umgekehrte.

      Test auf Sali-UV: Was war denn das für ein Test, den dein Heilpraktiker durchgeführt hat?

      Viele Grüße!
      Sylke

        1. Hallo Magdalena,
          nicht wirklich, denn der BAT-Test (Basophile Activation Test, auch Flow Cytometric Assay) ist inzwischen unüblich und wird, wenn, wohl nur noch kombiniert mit der Testmethode CAST (Cellular Allergen Stimulation Test) eingesetzt (dann heißt „Flow-CAST“). Man kombiniert die Tests, weil sie als Einzeltests eine jeweils zu niedrige Sensitivität aufweisen (Sensitivität = wieviel Prozent tatsächlich Erkrankter werden im Test auch erkannt; der kombinierte FLOW-CAST hat eine Sensitivität von 73%). Der Test kann also, um deine Frage zu beantworten, falsch negativ sein, ja.

          Die höchste Sensitivität und Spezifität (= wieviel Prozent nicht Erkrankter werden im Test richtig erkannt) hat der Functional Eicosanoid Test (FET, auch Analgetikaintoleranztest, AIT) 96% und 98%.
          Viele Grüße
          Sylke

  8. Hallo,
    Ich habe seit 4 Jahren nach und nach alle gesundheitlichen Probleme (und noch mehr) die bei Samter Trias Patienten auftreten, bekommen. Anfangs chronische Sinusitis, anschliessend Nasenpolypen, dann schweren Asthmaanfall nach Einnahme einer Schmerztablette. 6 Wochen nach einer Nebenhöhlensanierung sind die Polypen wieder nachgewachsen. Alles in Verbindung mit stark erhöhten Eosinophilen. Kein Arzt war bis jetzt in der Lage eine Diagnose zu stellen. Nachdem ich vor einiger Zeit auf diese Seite hier gestossen bin, habe ich meinen Lungenfacharzt auf das Krankheitsbild Samter Trias angesprochen. Er meinte, die Ursache für Samter Trias wäre eine Vaskulitis. Ich kenne mich nicht mehr aus, ich dachte es sei eine Stoffwechselstörung? Kann mir irgendjemand weiterhelfen?
    Vielen Dank,
    Liebe Grüsse,
    Magdalena

    1. Liebe Magdalena,
      willkommen im Club 😉
      Die Ursache der Samter-Trias ist bisher ungeklärt – wie auch viele andere Fragen rund um diese Erkrankung. Ein zentraler Aspekt des Ablaufs des Erkrankungsprozesses ist nach überwiegender Lehrmeinung eine Störung im Arachidonsäure-Stoffwechsel. Dass eine Vaskulitis die Ursache einer Samter-Trias wäre, habe ich dagegen noch nie gehört.
      Wenn du Lust hast, dich da tiefer einzulesen, findest du hier eine Literaturliste mit wissenschaftlichen Artikeln zur Samter-Trias. Empfehlenswert ist auch das Buch „Salizylat-Intoleranz“, hearusgegeben von Hanns-Wolf Baenkler (auch wenn die Infos zur salicylsäurearmen Ernährung an manchen Stellen nicht ganz aktuell sind 😉
      Viele Grüße und alles Gute!
      Sylke

  9. Hallo,
    habe als Kleinkind Polypen in der Nase gehabt, seitdem nicht mehr und Asthma habe ich auch keines. Ich habe jedoch ständige geschwollene Nasenmuscheln und Fließschnupfen.
    Ist bei fehlenden Polypen und Asthma eine Samter-Trias unwahrscheinlich oder gibt es auch schwächere Formen?
    Der Provokationstest erscheint mir relativ unsicher, deshalb neige ich noch am ehesten zum Bluttest, auch wenn dieser sehr teuer ist. Kann man das auch beim Hausarzt durchführen, oder muß man dafür nach Erlangen fahren?
    Vielen Dank!
    Viele Grüße,
    Edan

    1. Lieber Edan,
      eine Samter-Trias entwickelt sich typischerweise im Erwachsenenalter und ist per definitionem eine „Trias“ aus (in der Regel schnell nachwachsenden) Polypen, Asthma und einer Unverträglichkeit gegen (Acetyl-)Salicylsäure und u.U. weitere Schmerzmittel. Tatsächlich muss die Erkrankung aber (noch) nicht immer voll ausgeprägt sein und es gibt stärkere und schwächere Ausprägungen. Dass im Kleinkindalter bereits Polypen im Rahmen einer Samter-Trias auftreten, die dann nicht erneut auftreten, erscheint mir eher unwahrscheinlich. Und ständig geschwollene Nasenmuscheln und Fließschnupfen alleine deuten eher nicht auf eine Samter-Trias hin. Was sagt denn dein(e) HNO-Arzt oder -Ärztin?
      Viele Grüße
      Sylke

      1. Hallo Sylke,
        danke für deine schnelle und hilfreiche Antwort. Die Tage habe ich einen Termin bei meinem HNO Arzt. Ich bin gespannt, ob er die Samter-Trias überhaupt kennt.
        Viele Grüße,
        Edan

      2. Hallo Edan,
        noch eine Ergänzung zu dem was Sylke schon geschrieben hat: Bei den Polypen im Kleinkindalter handelt es sich in der Regel nicht um echte Nasenpolypen, sondern meist um wucherndes Gewebe im Rachen, ähnlich den Mandeln. Kinder haben nur ganz selten Nasenpolypen.
        Grüße …

  10. Hallo
    Ich schlage mich seit der Geburt meiner Tochter vor fast drei Jahren mit diesen Symptomen rum. Wenn ich Aspirin oder Ibuprofen einnehmen bekomme ich einen Anfall wo nur noch cortisone und das Krankenhaus helfen kann. Leider habe ich das gefühl das kein Arzt weiß was ich haben könnte… Hausstaub, Asthma bronchiale, Heuschnupfen hab alles durch aber auf samter- trias bin ich jetzt selbst gestoßen. Gibt es in Köln oder Umgebung einen Arzt der mir helfen könnte? Tolle Seite und liebe grüße

    1. Liebe Steffi,
      willkommen auf Samter-Trias.de 🙂 Leider kenne ich selbst in Köln keine Ärztin oder Arzt: Kann ein/e Mitleser/in vielleicht helfen? Danke! Eventuell kann auch deine Krankenkasse weiter helfen!? Viele Grüße, Sylke

      1. Guten Morgen! Bei mir besteht auch der Verdacht auf s.t. Mein HNO hat mir erklärt, dass ich dann ans Bundeswehr KH überwiesen werden würde zum Test unter Aufsicht. Also wenn der HNO was taugt, kommen die auch drauf.

  11. Hallo zusammen, hat jemand Erfahrung ob Samter Trias einen vorhandenen Schwerbehinderungs Grad in Prozenten erhöht? Ist diese Erkrankung bei den Versorgungsämtern gelistet? Eure Berichte würden mir weiterhelfen! Vielen Dank, Iris

  12. Wenn ich lese, das 89 % der Betroffenen an Hyposmie bzw. sogar Anosmie leiden, dann kann ich demnach nicht dazugehören, denn ich leide umgekehrt an Hyperosmie, also annormal großer Empfindlichkeit gegen Düfte aller At, insbes. solchen chemischer Narur. Ich habe aber alle anderen genannten Symptome.

    1. Hallo Marianne Louis,
      das ist spannend: so ging es mir sehr lange ebenfalls, schon als Kind. Bis die Riechspalte dann verlegt war. Eventuell eine Art „Frühwarnsystem“ des Körpers, der besonders empfindliche Menschen vor Salicylaten in der Luft warnt? Denn eine große Empfindlichkeit gegen Gerüche scheint öfters vorzukommen bei Sali-Betroffenen.
      Hat sonst noch wer Erfahrung dazu? Das wäre sehr spannend zu wissen!!
      Viele Grüße
      Sylke

      1. Ich bin seit meinen Polypen-OP’s(3) hyperempfindlich und es “hilft“mit tatsächlich etwas als Frühwarnsystem…LG aus Rathenow bei Berlin

      2. Moin miteinander,
        das ist wirklich spannend. Ich konnte früher auch extrem gut riechen. War super empfindlich, nahm Abstand von stark riechenden Menschen, egal ob parfürmiert oder „Stinkend“ nach Zweibeln….

        Inzwischen kann ich nur noch riechen, wenn ich unter hohen Dosen Kortison stehe.

        Gruß Marie

      3. Bei mir ganz genauso. Bin 45 Jahre alt und rieche schon ..ich glaube immer….extrem alles..wirklich alles….Meine Familie nennt ich den Schäferhund*lach* Egal ob es darum geht wie frisch Fleisch oder andere Lebensmittel oder auch Shirts nach dem Tragen riechen, jeder hält mir alles unter die Nase und sagt wenn Du es nicht riechst riecht es keiner…Wenn unsere Katze in 3 Räumen weiter morgens in ihrem Katzenklo kratzt, habe ich im Schlafzimmer das Gefühl ich kriege Husten und der Geruch stört mich auch. Duftbäume, Raumsprays, Duftkerzen und pafümierte Menschen kann ich auch nicht gut aushalten und fühle mich dann innerlich total nervös.

        1. Servus Jill,
          gehöre auch zu den Betroffenen mit Samter Trias.
          Nach langer Ärzte-Odysee erkannt – lange Geschichte
          (bin 60).
          Falls Du es noch nicht gemacht hast: Allergie-Test auf
          Katzenhaare. Hatte in der Kindheit selber welche,
          und dann ging es los mit Asthma etc.
          Muß komplett Abstand zu Katzen halten (sogar zu Menschen,
          die Haare an der Kleidung haben), bringt mich um..
          Lg Bea

          1. Hallöchen Beatrix, vielen Dank für den Hinweis, aber abgesehen davon dass es schon getestet wurde, betrifft meine Empfindlichkeit nicht die Katze, sondern tatsächlich nur das pafümierte Katzenstreu, bin halt aber bei allen Düften und Gerüchen so megaempfindlich.
            Es ist traurig dass man erst so lange leiden muß, bis man dann(meist auch von alleine) auf die Diagnose kommt. Aber besser spät als nie. Und es ist so toll wenn man dann endlich weiß wie man sich selbst helfen kann und selbst weiß was man tun kann damit es einem gut geht…es gibt nichts tolleres…..Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du dank dieser tollen Seite hier auch schnell lernst mit der Sali umzugehen